Handball 1. Damen
WAZ: „Ein Schritt nach vorne“ - aber Kopfschütteln über Schiedsrichter-Duo
WAZ. Bommerns Handballerinnen erkämpfen nach langer Pleitenserie ein 28:28 gegen PSV Recklinghausen II. Eine Szene kurz vor Schluss bringt den Wittener Trainer in Rage.
Zum ersten Mal seit Mitte Januar (damals gab‘s ein 31:31 gegen die HSG Schwerte-Westhofen) erspielten sich die Oberliga-Handballerinnen des TuS Bommern am Samstag wieder einen Punktgewinn. Nach neun Niederlagen in Serie holte das Team von Trainer Sebastian Razeng gegen die PSV Recklinghausen II ein 28:28 (14:13). Dennoch sackten die Grün-Weißen in der Tabelle auf den letzten Platz ab.
Weil das vorherige Schlusslicht VTV Freier Grund mit 25:18 gegen die HSG Gevelsberg-Silschede gewann, verloren die Bommeraner Frauen ob des schlechteren direkten Vergleichs ihre Position an die Siegerländerinnen. Der TuS-Coach haderte nach dem vorletzten Heimspiel der Saison mit dem Resultat - schließlich war der Sieg zum Greifen nahe. „Wir führen ja knapp fünf Minuten vor Schluss mit drei Toren. Normal muss das doch reichen“, so Razeng. Josefine Bernstein hatte für das 27:24 gesorgt. Doch in der Endphase wurden die Wittenerinnen zu hektisch, gaben den Sieg noch aus der Hand. „Wir haben gleich dreimal den Ball verloren - für mich ist das unerklärlich“, so der TuS-Coach.
Kreisläuferinnen-Duo des TuS Bommern mit ganz starker Leistung
Ebenso unerklärlich fand er, warum das letzte Tor der Gäste gegeben wurde. „Die Kreisläuferin stand beim Wurf ganz klar im Kreis. Das Tor darfst du niemals pfeifen“, wetterte Razeng über das 28:28. Da waren noch 43 Sekunden zu spielen - und ein Kuriosum hatte das Spiel noch zu bieten. „Eine Spielerin von Recklinghausen hat dann einfach den Ball mit dem Fuß weggeschossen“, war Bommerns Trainer perplex. Dass die Schiedsrichter das Vergehen nicht ahndeten, wollte einfach nicht in seinen Kopf. „Das muss einen Siebenmeter geben.“ Diesen Ärger musste er erstmal verdauen.
Grundsätzlich war Razeng mit dem Vortrag seiner TuS-Sieben diesmal zufrieden. Martha Wenzel und Lilli Becker wirbelten am Kreis und in der Defensive, Torfrau Pia-Sophie Wegge hielt, was zu halten war. Und vorne ragte Nina Hillebrecht mit acht Toren heraus. „Sie kam erst nach einer Viertelstunde aufs Feld, war dann kaum zu stoppen“, so der Trainer. Auf jeden Fall sei die Partie „ein Schritt nach vorne“ gewesen, meinte auch Josefine Bernstein. Enttäuschungen gab es schließlich zuletzt genug.
TuS: Güntner, Wegge; Schneider, Jedhoff (1), Wenzel (5), Bernstein (3/1), Frorath, Nievel, Backhaus, Becker (2), Berger (1), Hillebrecht (8), Schade, Breddemann (8/3).
WAZ-Bericht von Oliver Schinkewitz